Unsere Berufsschule „Institut International de Formation en Santé de Télimelé“ konnte schon viele Absolventenjahrgänge erfolgreich verabschieden. Die Schülerinnen und Schüler hierfür kommen nicht nur aus Télimelé sondern aus dem ganzen Land.
Bei der Rekrutierung unserer Lernenden mussten wir jedoch feststellen, dass es große Bildungsdefizite gibt. Um einen besseren Erfolg erzielen zu können entstand deshalb die Idee, Jugendliche aus der Stadt Télimelé sofort nach der Grundschule zu unterrichten. Voraussetzung dafür wiederum ist gutes Personal.

Im Februar 2021 beschlossen wir, mit dem Bau eines Collèges zu beginnen. In Guinea geht die Grundschule bis zur 6. Klasse und danach können die Kinder ins Collège gehen, wo sie die Klassen 7, 8, 9 und 10 weiterführend besuchen und abschließen können.

Der Plan war gefasst – nun brauchten wir ein Grundstück, auf dem ein Gebäude mit 4 Klassenzimmern, einem Raum für Lehrer, Direktor und dessen Stellvertreter Platz bietet. Im März 2021 konnten wir mit dem Bau beginnen.

Voraussetzung für eine gute Entwicklung unserer Stadt Télimelé (mit seinen 20.000 Einwohnern) ist es, qualifizierten Unterricht in kleinen Klassen mit wenigen Fehltagen (z. Zt. meist verursacht durch Streiks) anzubieten.

Im Mai 2021 haben wir dann die Genehmigung für die Eröffnung beim Schulamt und im Ministerium beantragt. Im Dezember 2021 konnten wir eine Delegation aus der Hauptstadt Conakry empfangen, die sich von der passenden Infrastruktur überzeugen konnten:

  • unsere Berufsschule mit Krankenstation und Labor,
  • unser Arsenal an Material für den Biologieunterricht,
  • unser Sportplatz
  • unser medizinischer Kräutergarten
  • unser Informationskurs (für alle, die ihr Augenmerk auf moderne Medien richten).

Nach einer Bauzeit von einem Jahr und fünf Monaten konnten wir am 1. September 2022 unser Gymnasium mit 7 Lernenden eröffnen. Natürlich war diese geringe Anzahl zunächst ein Schock, denn wie sollten wir so unsere Kosten decken (Lehrergehälter etc.)? Doch täglich wurden neue Schüler von ihren Eltern angemeldet und nach zwei Monaten waren es bereits 80 Schülerinnen und Schüler, davon 50% Mädchen.

Mit unserer Krankenstation können wir allen Lernenden eine Vorsorgeuntersuchung und wenn notwendig auch eine Behandlung anbieten. Das ist ein starkes und überzeugendes Argument für die Eltern, sich für unsere Schule zu entscheiden, da es in Guinea keine Krankenversicherung gibt.

Doch das wohl wichtigste Argument, die Schulen den Kindern bietet, ist eine Zukunft und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Das zeigt sich vor allem bei der Ausbildung von Mädchen, denn sobald diese unsere Bildungsmöglichkeiten wahrnehmen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie im jungen Alter schwanger oder verheiratet werden. Sie können dann ihr eigenes Einkommen haben, dass sie unabhängig von irgendwelchen Versorgern macht und das kommt letztlich auch ihren Familien, ihrer Gemeinde und ihrem Land zugute. Dank der Bildung, die sie erhalten, kennen sie ihre Rechte und können so zur treibenden Kraft des wirtschaftlichen Wandels in unserem Land beitragen, den die Welt so dringend braucht.

Steckbrief

  • Projekt Nr.: 8
  • Name: Complexe Scolaire Diallo Amadou Yombo
  • Ort: Télimélé
  • Gebaut: April 2021 bis September 2022
  • Gebäude: 4 Klassenzimmer und eine Schulleitung
  • Erweiterung: 3 Klassenzimmer im Bau
  • Schüler: 82 davon 43 Mädchen
  • Schuljahre: 7ème, 8ème, 9ème und 10ème "année"
  • Personal: 1 Direktor, 1 Lehrleiter, 1 Buchhalter und 1 Aufsichtsperson
  • Einzugsgebiet: bis 8 Kilometer

Impressionen aus dem Collège

Schüler auf dem Schulhof

Schüler auf dem Schulhof

Schüler des Collège

Schüler des Collège

Unser achtes Projekt

Grundstein für die gute Entwicklung unserer Stadt Télimelé

Unterricht am Collège

Unterricht am Collège

Unterricht am Collège

Unterricht am Collège

Weitere Projekte